Startschuss für reale Forschung unter echten Bedingungen

Die Universität Stuttgart hat einen bedeutenden Fortschritt in der Wasserstoff- und Photovoltaikforschung erzielt:
Am 10. Juli 2025 wurde der erste Standort der WAVE-H2-Plattform auf dem Campus Vaihingen offiziell in Betrieb genommen. Was bislang ein visionäres Konzept war, wird nun zur gelebten Realität. Die innovative Photovoltaik- und Wasserstoffplattform markiert nicht nur einen technologischen Meilenstein, sondern eröffnet auch ganz neue Perspektiven für die Forschung im Bereich nachhaltiger Energiegewinnung.

Im Mittelpunkt stehen dabei reale Bedingungen statt idealisierter Laborwerte. Unterschiedlich ausgerichtete Photovoltaikmodule – etwa in Ost-West-, Süd-Nord- oder klassischer Südausrichtung –liefern erstmals vergleichbare Daten über das Verhalten der Anlage unter verschiedensten Einflüssen.
Besonders spannend: Auch die Auswirkungen natürlicher Störfaktoren wie Verschattung durch Bäume, Abluftkamine oder herabfallende Äste werden gezielt erfasst. Denn genau diese realweltlichen Einflüsse sind es, die in der Praxis den Unterschied machen – und in herkömmlichen Testumgebungen oft ausgeklammert bleiben.
Die Anlage wird künftig eine Vielzahl an Daten liefern: über den spezifischen Ertrag einzelner Modulgruppen, über Energieverluste durch Verschattung oder Verschmutzung, über die Wechselwirkung mit der Wasserstoffinfrastruktur – und über das langfristige Verhalten der Komponenten. All diese Informationen fließen direkt in wissenschaftliche Arbeiten, Bachelor- und Masterprojekte sowie in die Weiterentwicklung der Technologie ein. Besonders bemerkenswert ist die modulare Bauweise der Anlage: Sie erlaubt es, jährlich neue Modultypen oder Wechselrichter zu testen – eine echte Forschungsplattform, die sich stetig weiterentwickeln kann.

Mit dem erfolgreichen Startschuss beweist die Universität Stuttgart einmal mehr ihren Anspruch, Forschung nicht nur zu denken, sondern aktiv zu gestalten. Die WAVE-H2-Plattform ist mehr als eine Anlage – sie ist ein Labor der Zukunft im Maßstab 1:1.